Passend zur Fastenzeit lasen wir im Buch Jesaja, Kapitel 58, die Verse rund ums Fasten. Warum fasten wir eigentlich?
Sie suchen mich Tag für Tag und haben daran Gefallen, meine Wege zu erkennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit übt und vom Recht ihres Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir gerechte Entscheide und haben an Gottes Nähe Gefallen. (Vers 2)
Menschen suchen Gott und wollen wissen wie weiter… Die Motivation dabei scheint u.a. diejenige zu sein, dass Menschen sich im Recht sehen etwas von Gott zu fordern.
Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht? […] (Vers 3)
Und obwohl wir fasten und mit Leid und Schmerz ernsthaft suchen, scheint Gott manchmal weit weg zu sein.
Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt? (Verse 4-5)
Wie sollte es denn sein?
Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach. Wenn du dann rufst, wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich. Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte entfernst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem übel nachredest, den Hungrigen stärkst und den Gebeugten satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag. (Verse 6-10)
WOW! Es geht darum in Liebe einen Beitrag leisten, um das Leben von Menschen zu erleichtern. Auch ich erkenne darin Gott immer wieder neu als einen liebenden Gott, der das Wohl der Menschen sucht.
Ich habe mir daraus folgende Challenges gestellt:
Ich möchte einem guten Freund von mir bei seiner Alltagsbewältigung etwas helfen und habe mich entschlossen, ihm bei der Planung zu unterstützen.
Gerne möchte ich auch mit wildfremden Menschen reden, mehr nachfragen und ihre Anliegen hören.
Wenn diese Menschen wollen, werde ich gleich mit ihnen für sie beten.
Meine Erkenntnis war also die persönliche Begegnung mit Menschen und das Anbieten praktischer Hilfe. Die Begegnung schafft Raum für Gespräche über persönliche Ansichten und aktuellen Herausforderungen im Alltag. Das Anbieten praktischer Hilfe ermöglicht beim Verzicht eine sinnvolle Alternative um freigewordene Ressourcen wie Zeit und Geld in Nächstenliebe zu investieren.
Nun möchte ich dich ermutigen, mit mir diese Verse im Alltag auch nur mit kleinen Schritten zu entdecken:
Frage bei Gesprächen nach, wie es der Person wirklich geht. Höre einfach zu. Versuche vielleicht etwas aufmunterndes oder bestärkendes dazu zu sagen.
Wenn du beim Fasten Geld sparst, warum nicht in eine gute Sache spenden?
Wenn du beim Fasten mehr Zeit zur Verfügung hast (z.B. weil du zu Mittag nicht isst), warum nicht eine Person bei irgendeiner Arbeit unterstützen?
Das Gespräch (z.B. auch per Telefon) mit Personen aus der Familie, der Verwandschaft, der Nachbarschaft oder des Bekanntenkreises suchen. Nur um zu sagen, dass du an sie denkst und dich wunderst, wie es ihnen geht?
Ich wünsche uns allen viel Spass und Freude dabei, denn was damit einhergeht, ist vielsprechend für die Zukunft unserer Kirche:
Der HERR wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser nicht trügt. Die Deinen bauen uralte Trümmerstätten wieder auf, die Grundmauern vergangener Generationen stellst du wieder her. Man nennt dich Maurer, der Risse schließt, der Pfade zum Bleiben wiederherstellt. (Verse 11-12)
Bild: Aamir Suhail, unsplash